Der Schweizer Franken verfolgt das Ziel den Euro in den Abwärtskanal (Channel) zu stoßen, um eine Trendfortsetzung hin zu tieferen EUR/CHF-Kursen herbeizuführen. Hat der Eurokurs mit dem kurzen Anstieg auf 0,97 CHF sein Pulver verschossen?
Es besteht die Möglichkeit für den Eurokurs, an der als charttechnischen Unterstützung fungierenden oberen Linie des Channel hochzuprallen. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Rückkehr in den Channel. Hintergrund ist ein Breakout-Test:
- EUR/CHF sinkt Mitte Juli 2023 unter ein Swing-Tief bei 0,97. Dieser Breakout findet neue Euro-Verkäufer (Shortseller), als der Kurs infolge auf 0,9540 purzelt.
- Die Euro-Shortseller platzieren anschließend ihre Breakeven-Stops bei 0,97 oder leicht darüber.
- Mit dem Anstieg Anfang Oktober auf 0,97 wurden diese Breakeven-Stops getestet, aber nicht ausgelöst. Sonst wäre EUR/CHF auf 0,9750-0,98 weiter gestiegen, als die Shortseller Euros hätten zurückkaufen müssen.
- Stattdessen findet der Breakout-Test statt. Ein solcher Breakout-Test ist ein bärisches Signal und zeigt ein Rückgang des EUR/CHF-Kurses an.
EUR/CHF dürfte daher in dieser Woche auf mindestens 0,9550 sinken und damit in die Mitte der Trading Range des Sommers zurückfinden.
Von dieser Trading Range geht eine Magnetwirkung aus: Euro-Käufer und CHF-Käufer sind sich einig, dass es zwischen 0,9550 und 0,96 Sinn macht, Positionen aufzubauen. Ihre Orders egalisieren sich. Das Ergebnis ist eine enge Trading Range.
Aufgrund der abwärtsgerichteten Kursentwicklung ist es wahrscheinlicher, dass der nächste Breakout aus der Trading Range dann nach unten erfolgt.
Dafür spricht auch, dass auf einen fehlgeschlagenen Ausbruch an der Oberseite eines Channels in 4 von 5 Fällen zu einem Ausbruch an der Unterseite kommt. Der unteren Linie des Channels kommt daher große Bedeutung zu.
Trägt man sie ab, in dem man die Swing Tiefs verbindet (Best Fit), ist diese Linie steiler und zeigt damit einen tiefen Fall des EUR/CHF-Kurses an.
Trägt man sie als Parallele der oberen Trenkanallinie ab, halten sich die Verluste für den Euro in Grenzen. Welche Linie sich am Ende durchsetzt, lässt sich aktuell nicht prognostizieren.