SNB-Jordan macht CHF zur kurzfristigen Risikowährung
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SNB-Jordan macht CHF zur kurzfristigen Risikowährung

Der Euro wechselt vom kleinen Pullback-Modus in den großen Korrektur-Modus, und so steigt der EUR/CHF-Kurs über 0,94. Gegenwind für den Franken kommt von der laxeren Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken bereits um 1,7% aufgewertet. Aktuell ist die Devisennotierung dabei einen wichtigen charttechnischen Widerstand bei 0,94 zu durchbrechen.

Das dürfte Thomas Jordan gefallen: Dem SNB-Präsident ging die Aufwertung des Schweizer Franken am Ende des letzten Jahres zu rasch. In einem Interview mit Bloomberg deutet er an, künftig etwas laxer geldpolitisch zu agieren.

Dafür erntet er Applaus von der Mieterschaft. In der Schweiz ist der Leitzins an die Mieten gekoppelt. Wenn er steigt, dürfen Eigentümer die Mieten erhöhen.

Trendumkehr

Der Schweizer Franken hatte zwischen Ende November und Ende Dezember 2023 von 0,97 per 1 Euro auf 0,9250 (4,5%) aufgewertet. Seit Anfang 2024 ist der Euro dabei diesen Absturz zu korrigieren.

Wegen der SNB hat es der Eurokurs jetzt leichter die horizontale Unterstützung bei 0,94 CHF zu übersteigen. Danach dürfte es für einige Tage seitwärts gehen, ehe der Euro die Frankenstärke weiter korrigiert (Teil 2).

Jordans Bemerkungen haben eine weiße, bullische Kerze gebildet. Sie ist aufgrund des hohen Gewichtes, die die SNB auf den EUR/CHF-Kurs ausübt, keine Eintagsfliege, wieso manche fundamentale Nachricht.

EUR/CHF Kursentwicklung in einem Anstieg

Fazit:

Der EUR/CHF-Ausblick für einen Anstieg auf knapp 0,95 festigt sich nach dem Jordan-Interview.

Weiterlesen:
Eurokurs nimmt Fahrt auf

Tatsächlich ließ sich der Anstieg des Euro bereits vor Jordans Interview aus der Price Action herauslesen. Wer lernt Charts zu lesen, hat am Devisenmarkt einen großen Vorteil.

Beispiel: In Handelswochen mit Notenbanksitzungen werden die Entscheide bereits zu Wochenbeginn, wenn sie noch unbekannt, oft in der Price Action abgebildet.

Wenn die Australische Notenbank an einem Dienstag etwas überraschend beschließt, die Zinsen nicht weiter zu erhöhen, gibt es bereits per Handelsschluss am Freitag im Wochenchart ein Verkaufsignal auf den Australischen Dollar (AUD). Dieses wird am Montag, wenn das Tief der letzten Wochenkerze um 1 Pip unterschritten wird, ausgelöst.

Banken Pensionskassen und Unternehmen, die an Devisenmarkt agieren, behandeln das detaillierte Lesen von Charts nach der Lehre der Price Action, stiefmütterlich.

Man kann beispielsweise keine Einschätzung darüber abgeben, ob über dem Hoch einer Wochenkerze mehr Euro-Käufer sind und der EUR/CHF Kurs beim Überschreiten des Hochs weiter steigt, oder ob sich dort Verkäufer gesammelt haben, die nur darauf gewartet haben, Euros zu höheren Kursen abzustoßen.