Die Kursgewinne des Euro sind die größten seit acht Jahren. Der Schweizer Franken ist eine Währung mit Abwertungsrisiko. Dazu passend sind die Chancen, dass der EUR/CHF-Kurs die Null als erste Vorkommastelle durch eine Eins ersetzt, hoch.
Plötzlich setzt der Eurokurs den Aufwärtstrend fort und steigt auf 0,99 CHF. Damit hat er seit Ende Dezember 2023 um 6,5 Prozent gegenüber dem Schweizer Franken aufgewertet.
Eine solch starke Anstiegsphase hatte es zuletzt 2017/18 gegeben. Sie unterstreicht den Stimmungswandel zu Gunsten des Euro. Die neu entfachte Kursdynamik zeigt an, dass die Aufwertung der Gemeinschaftswährung erst einmal weiter gehen wird.
Es ist noch Platz nach oben
1,00 ist für den EUR/CHF-Kurs in Reichweite. Aus charttechnischer Sicht gibt es für den Schweizer Franken nichts zu beschönigen. Der Aufwärtstrend, der Ende 2023 bei einem Wechselkurs von 0,9250 begann, dominiert.
Die Seitwärtsentwicklung von Anfang April und Mitte Mai zwischen 0,97 und 0,98 war eine bullische Flagge und nicht Vorläufer einer Trendumkehr. Das nächste Kursziel für den Euro ist 1,00 CHF.
Die Akteure am Devisenoptionsmarkt sind skeptisch. Put-Optionen, mit denen sich beispielsweise Schweizer Exporteure gegen einen fallenden Euro absichern, sind nach wie vor teurer als Call-Optionen.
Das ist ein Unterschied zur Euro-Aufwertung vor acht Jahren. Damals waren Call-Optionen, mit denen sich Schweizer Importeure gegen einen steigenden Euro absichern, teurer als Put-Optionen.
Noch ist die Zeit für eine Erholung des Schweizer Franken jedoch nicht gekommen. Die Euro-Käufer dominieren. Sie werden es sich nicht nehmen lassen, den Wechselkurs über 1,00 zu pushen.