Der Aufwärtstrend behält gegen die Countertrend-Handelsstrategien die Oberhand, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9930. Das ist der höchste Stand seit 13 Monaten. Der Euro vergrößert die seit dem Rekordtief vom 29. Dezember 2023 bei 0,9250 stattgefundene Aufwertung zum Schweizer Franken auf 7,3%
An neun der letzten zehn Handelstage stieg der Euro-Franken-Kurs. Die Gewinnserie riss am Donnerstag. Der Schweizer Franken gewann den Handelstag (Kerze 7). Ein Pyrrhussieg. Der Franken scheiterte am Freitag, den EUR/CHF-Kurs unter das Tagestief vom Donnerstag zu drücken.
Stattdessen nahm der Aufwärtstrend mit seiner stoischen Ruhe und Ausgeglichenheit (siehe unten) die Arbeit wieder auf. Weil der Eurokurs bereits über das Hoch von Kerze 7 gestiegen ist, wird für Montag oder Dienstag ein Anstieg auf 0,9950 angezeigt. Diese Prognose basiert auf einem High-1-Kaufsignal.
EUR/CHF-Entwicklung versteckt Geheimnis
Der Anstieg des Euro-Franken-Kurses verläuft bisher ohne Übertreibungen. In der Kursentwicklung gibt es keine übermäßigen Hochschiessen (Overshooting), welche eine Korrektur nach unten erfordern würde. Das ein klares Indiz für einen starken Aufwärtstrend, der noch die ein oder andere Überraschung in petto hat.
Dieser Aufwärtstrend macht es schwer, ihm auf die Schliche zu kommen. Daraus speist er seine Kraft. Wer klassische Trendlinien und Trendkanallinien laut den Regeln der Technischen Analyse verwenden will, um den künftigen Kursverlauf zu antizipieren, kommt nicht weit.
Es lassen sich die Swing-Hochs der Kerzen 1 und 2 verbinden, wodurch man eine Aufwärtskanallinie erhält. Davon erzeugt man eine Kopie mit der gleichen Steigung (Parallele) und legt sie an das Swing-Tief von Kerze 5. Das ist jedoch etwas unsauber, als das Swing-Tief zwischen den Swing-Hochs sein sollte.
Darüber hinaus lässt sich debattieren, wie man mit dem Verkaufs-Klimax-Tief von Kerze 3 bei 0,9570 umgehen soll. Ein Militärangriff Israels auf den Iran drückte dieses Tief in die EUR/CHF-Kursentwicklung rein. Man kann das Tief ignorieren, allerdings verletzt man damit das Regelwerk der Price Action.
Besser: Eine Aufwärtstrendlinie mit den Tiefs der Kerzen 3 und 5 ziehen und eine Parallele an das Hoch von Kerze 4 legen. Müsste man eine Entscheidung treffen, dann ist dieser Aufwärtskanal der, den die Kursentwicklung versucht zu verschleiern, und den sie wählen wird, um in den kommenden Wochen über 1,00 zu steigen.
EUR/CHF:Pullback oder Aufwärtstrend nächster Streich
Die eine Handelsstrategie der Abschwächung des Schweizer Franken fahren (Leerverkäufer), nehmen Gewinne mit. Ergebnis ist ein leichtes Absinken des EUR/CHF-Kurses von 0,9915 auf 0,9885.
Leerverkäufe des Schweizer Frankens (eine Handelsstrategie, die bei einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses erfolgreich ist) seien zuletzt sehr beliebt, heißt es in einem Research-Papier der Bank J.P. Morgan.
Price Action
Der Euro-Franken-Kurs hat in dieser Woche zweimal seinen Anstieg unterbrochen, und zwar am Dienstag (Kerze 1) und am Donnerstag (Kerze 3).
Die unscheinbare Kerze 1 ist dabei sich zu einer finalen, bullischen Flagge des am 13. Mai begonnenen, kurzfristigen Aufwärtstrends zu entwickeln.
Eine finale, bullische Flagge besteht zum einem aus dem letzten Rücksetzer (Pullback), der das Ende des Aufwärtstrends einleitet.
Auf den Pullback folgt dann zum anderen der letzte Aufwärts-Stoß, so geschehen mit dem Anstieg am Mittwoch auf das Jahreshoch bei 0,9915.
Danach fällt der Kurs unter das Tief der finalen Flagge. Da im vorliegenden Fall die finale Flagge lediglich aus einer Kerze besteht, ist es das Tagestief von Kerze 1.
Euro runterzudrücken wird schwer
Zuvor gilt es das Tief des bärischen Zwei-Kerzen-Reversals, bestehend aus den Kerzen 2 und 3, bei 0,9880 zu knacken und zu unterbieten.
Der Euro-Franken-Kurs hätte anschließend Platz bis zum 20-Tage exponenziell, geglätteten Durchschnitt (20 EMA) zu sinken.
Dort wird er Unterstützung finden. Hier sind viele Euro-Käufer präsent, die auf einen Anstieg auf 1,00 CHF setzen.
Lässt der EUR/CHF-Kurs finale bullische Flagge und bärisches 2-Kerzen-Reversal scheitern, indem er über 0,9915 steigt, geht es rascher auf Parität.
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Franken glückt Wende nach langer Durststrecke
Die Gewinnserie des Euro ist die längste seit neun Jahren. Der Schweizer Franken wartet seit inzwischen zwei Wochen auf ein Tagesplus.
Die letzten acht Handelstage hat der Euro allesamt gewonnen. Zu Beginn dieser Woche waren die Gewinne zwar sehr klein. Es reichte aber auch Montag und Dienstag für kleine Tagesplus.
Im August 2015 stieg der Euro-Franken-Kurs das letzte Mal acht aufeinanderfolgende Handelstage. Damals ging es um 3% auf 1,09 nach oben.
Im Mai 2022 stieg der EUR/CHF-Kurs an sieben aufeinanderfolgenden Handelstagen um 3,2% auf 1,05.
Demgegenüber ist die gegenwärtige Aufwertung des Euro zum Franken deutlich kleiner: +1,6% auf 0,99.
EUR/CHF-Ausblick
Man muss davon ausgehen, dass die Serie heute oder morgen reißt. Der Schweizer Franken dürfte nach langer Durststrecke einen Handelstag gewinnen, und so einen Schlusskurs unter 0,99 herbeiführen.
Deswegen steigt der EUR/CHF-Kurs
Der Euro-Franken-Kurs unterbricht mit zwei Seitwärtstagen seinen imponierenden Anstieg. Dies geschieht durch vermeintlich wenig aussagekräftige Doji-Keren, bei denen Eröffnungskurs und Schlusskurs nahezu identisch sind.
Aufwärtstrends haben die eigentümliche Art, schwache Kerzen zu bilden, um Käufer zu verunsichern.
Da der Wechselkurs nahe Höchstständen notiert, trauen sich viele dieser Käufer nicht, in den Euro zu gehen. Sie haben Sorge vor einem Rückgang (Pullback).
Steigt der Eurokurs ohne Pullback weiter, kaufen die Vorsichtigen doch noch, bei etwa 0,9950 CHF. Sie wollen den Move über 1,00 nicht verpassen.
Price Action
Kerze 1 und Kerze 2 haben identische Hochs. Selbiges hatte sich bereits vor dem steilen Anstieg in der letzten Woche zugetragen.
Mit der fünften Nachkommastellen ist das Hoch von Kerze 2 unter dem Hoch von Kerze 1. Das macht Kerze 2 neben einer Doji-Kerze zu einer Inside-Kerze.
Ein High-1-Kaufsignal zu Gunsten des Euro wird bei 0,9825 0,9895 ausgelöst, also sobald der Kurs ein Zehntausendstel (1 Pip) über das Hoch von Kerze 2 steigt. Es ist ein kleines, kurzfristiges Signal (25 Pips):
- Die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro-Franken-Kurs nach Auslösen des High 1 auf 0,9920 steigt, ist dann 60%.
- Ein zuvorderst stattfindender Rückgang auf 0,9870 hat eine Wahrscheinlichkeit von 40%.
Wie es danach weitergeht
Auf ein High 1 folgt in einem Aufwärtstrend in der Regel ein High 2. Ein High-2-Kaufsignal ist zuverlässiger. Es würde den Eurokurs auf 0,9950-0,9970 bringen.
Anschließend kämen die Momentum-Trader rein und könnten die Devisennotierung über 1,00 hochkaufen.