Der Euro-Franken-Kurs bricht eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie und fällt in einer scharfen Pullback-Bewegung auf 0,9770.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten:
1) Der Pullback endet, so dass sich der Eurokurs zwischen 0,9740-0,9780 befestigt. Diese Unterstützungszone ist ein interessanter Bereich.
Hier waren sich Käufer und Verkäufer Anfang Mai darüber einig, dass die Kurse sowohl fair sind, um Euro-Positionen als auch um Schweizer-Franken-Positionen aufzubauen.
Dies führte zur Bildung einer engen Trading Range. Mitte Mai gewannen die Euro-Akteure dann die Oberhand.
Tun sie das Anfang Juni erneut, beginnt der Euro wieder zu steigen. Erstes Kursziel wäre dann ein Test der Höchstmarke bei 0,9930.
2) Die Trading Range wird ihrer angedachten Rolle, dem Euro Unterstützung zu geben, nicht gerecht. Dieses Mal gewinnen die Schweizer-Franken-Akteure.
Nach dem ersten Leg von 0,9930 auf 0,9770 gibt es zwar eine kurze Pause. Der Euro kann sich aber nicht befestigen.
Es kommt zu einem zweiten Leg nach unten. Der Euro-Franken-Kurs sinkt unter 0,97 und vergrößert seinen Abstand zur Wechselkursparität auf über 3%.
Als der Eurokurs am 27. Mai auf 0,9930 CHF stieg, war der Abstand zur Parität nur 0,7%.
Anstieg auf 1,00 dauert länger
Anstatt auf 1,00 zu steigen, sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 0,98. Er sucht Unterstützung am 20-Tage exponenziellen Durchschnitts (20 EMA), um es dann erneut zu probieren.
Ein Overshooting des Euro mit steilem Anstieg auf 1,0040 CHF ist vom Tisch. Stattdessen kommt es zu einem Rückgang von 0,9930 auf 0,9800 (-1,3%).
Ist dieser Moving Average Pullback abgeschlossen, dürfte es einen neuen Versuch der EUR/CHF-Entwicklung geben, auf 1,00 zu steigen.
Aktuell sieht es danach aus, dass der Schweizer Franken den heutigen Handelstag mit einem Kurs von 0,9840 oder tiefer klar gewinnen wird.
Damit der Euro seine Chancen eines zeitnahen, erneuten Anstiegs wahrt, braucht er heute mindestens einen Schlusskurs von 0,9830, besser höher.
Ansonsten wäre die Abwärtsdynamik zu hoch. Die, die den Euro auf 1,00 CHF heben wollen, müssten sich gedulden, bis eine Moving Average Gap Kerze entsteht. Das ist eine Kerze, die unter dem 20 EMA ist.
1 Euro = 1 CHF - Das kann jetzt ganz schnell gehen
Der Euro verfolgt das Ziel per Overshooting über 1,00 CHF zu steigen. Einmal dort angekommen, will er neue Käufer in den Markt ziehen, um den plötzlichen Anstieg auf 1,01 oder 1,02 auszudehnen.
Ein Überschießen der Kursentwicklung nach einem ausgedehnten Aufwärtstrend ist kein Extremszenario. Es kommt sogar recht häufig vor.
Man muss daher in dieser Woche mit einer oder zwei großen Euro-Trendkerzen rechnen. Infolge könnte der EUR/CHF-Kurs auf 1,0010-1,0040 steigen.
Nun ist der Abstand zum 20-Tage exponenziellen Durchschnitt (20 EMA) zu groß. Eine Fortsetzung des Anstiegs auf 1,01 oder 1,02 wäre erst nach einem Rücksetzer (Pullback) möglich.
Fundamentaler Wegbereiter eines Anstiegs des Euro auf 1,00 CHF könnten neue Inflationsraten für die Eurozone sein. Sie werden Freitagvormittag veröffentlicht.
Höher als erwartete Inflationsstände sind im aktuellen Umfeld und in der kurzen Sicht positiv für den Euro.
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