Der Euro ist tonangebend, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9805. Befestigt er sich über 0,98 Schweizer Franken, gibt es eine reelle Chance die Eins als erste Vorkommastelle zu holen.
Seit einem Monat ist der Euro-Franken-Kurs wieder am steigen. Der aktuelle Anstieg ist von Rücksetzern (Pullbacks) unterlaufen. Es geht langsamer nach oben als zwischen Januar und April.
Gelingt dem Euro am Ende der Handelswoche einen Schlusskurs über 0,98 CHF auszuweisen, nimmt der Druck auf den Schweizer Franken, den Weg auf 1,00 freizumachen, zu.
Der Linienchart ist prima für den Euro. Problematisch ist jedoch, das er zu viele Information ausblendet. Wird die Kursentwicklung auf einem detaillierten Kerzencharts abgebildet, kommt der Euro nicht so gut weg.
Der Linienchart zeigt zur Mitte von Kalenderwoche 20 einen Eurokurs von 0,9803 an. Dieser Kurs löst sich in Luft auf, sollte der Euro beispielsweise bis zum Wochenende auf 0,9760 fallen.
Wer sich dann am Samstag die Kursentwicklung anschaut, hat keine Ahnung, dass der Euro zur Wochenmitte wesentlich höher war.
Prognose Juni/ 2. Halbjahr 2024
Man darf die Tür für den Schweizer Franken noch nicht zuschlagen. Der Anstieg des Euro über 0,98 CHF ist nicht in trockenen Tüchern.
Große Devisenmarktakteure (Versicherungen, Banken, Pensionskasse) müssen noch ihr Fremdwährungs-Exposure anpassen. Sie werden das aber erst tun, wenn genauer absehbar ist, wie tief die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen senkt. Das wird man frühestens im Juni wissen.
November 2023 bis April 2024 waren die Kursausschläge (Volatilität) ausgesprochen hoch. Erst ging es im Sturzflug nach unten, danach unterbrechungslos nach oben. Auf solche momentumstarken Phasen folgt oft eine Seitwärtsentwicklung.
Im Juli und August dürfte es somit, auch wegen der Ferienzeit, keine entscheidende Bewegung im Euro-Franken-Kurs geben. Anfang September Anfang wäre die Zeit für einen Aufwärts-Stoß auf 1,00 reif.