Der Euro-Franken-Kurs ist wegen eines bärischen 4-Kerzen-Reversals und des Breakouts unter die dreimonatige Aufwärtstrendlinie am sinken. Eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ist Thema der Woche. Völlig zu Unrecht.
Auf sich allein gestellt können Trendlinie-Bruch und 4-Kerzen-Reversal dem Euro nichts anhaben. Arbeiten sie jedoch im Team, führt das zu einer Beendigung des Aufwärtstrends.
Die meisten Aufwärtstrends werden in Seitwärtsverläufe (Trading Ranges) umgedreht. Dies muss erwähnt sein, da in vielen charttechnischen Analysen nur ein Reversal von einem Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend (sog. Major Trend Reversal) zur Sprache kommt.
Wenn ich einen Major Trend Reversal prognostiziere, kann ich der Leserschaft höhere Kursbewegung suggerieren und das in ausdrucksstarken Titeln zum Ausdruck bringen. Das spült mehr Besucher auf die jeweiligen Webseiten.
Einen weiteren Kardinalfehler, der in diesem Zusammenhang häufig gemacht wird, ist eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation als Vorläufer eines Abwärtstrends zu sehen.
Tatsächlich sind die allermeisten Schulter-Kopf-Schulter Trading Ranges, auf die eine Tendfortsetzung folgt. Diese Überlegung floss in den neuen EUR/CHF-Ausblick bis Juli 2024 ein.
Demnach ist die aktuelle Schulter-Kopf-Schulter-Formation eine Trading Range, die nach oben aufgelöst wird. Sie ist das letzte Ass im Ärmel des Euro, um einen Kurs von 1 CHF doch noch zu erreichen.
Euro-Verkaufsignal
1 Pip/1 Zehntausendstel unter dem Tagestief von Kerze 4, bei 0,9727, wird ein Euro-Verkaufsignal ausgelöst.
Ein diskretionärer Price-Action-Trader, der Reversals tradet, hat zwei Möglichkeiten für den Stop-Loss. Entweder setzt er ihn 1 Pip über dem Hoch von Kerze 4 oder 1 Pip über dem Hoch von Kerze 3.
Von solchen Tradern dürfte es aber kaum welche geben. Zum einen dauert es Tage, bis man weiß, ob der Trade erfolgreich ist. Man hat auch ein Übernacht-Risiko.
Zum anderen traden die meisten keine Reversals, sondern Pullback-Trendfortsetzungen oder sie kaufen tief und verkaufen hoch in Trading Ranges.