Der Schweizer Franken bremst den Anstieg des Euro ab, und so kommt der EUR/CHF-Kurs bislang nicht über 0,96 hinaus.
Trotz des Entscheidungsunwillen zeigenden Dojis (Kerze 5) ist der Analyseaufwand aktuell hoch. Der Grund dafür ist die Konstellation Abwärtstrend plus Gegenanstieg.
Einen in den nächsten zwei Wochen sinkenden EUR/CHF-Kurs prognostizierende Marktakteure verteidigen bei 0,9615 liegenden Stop-Loss.
Sie waren beim Breakout unter das Tief von Kerze 1 zu einem Kurs von 0,9615 und einem Original-Stop-Loss über dem Hoch von Kerze 1 bei 0,9665 eingestiegen.
Infolge des zweitägigen Rückgangs von 0,9680 auf 0,9505 (Kerzen 2 und 3) zogen sie ihre Original-Stop-Loss auf 0,9615 (Breakeven) nach. Sie haben damit kein Risiko mit dem Euro-Leerverkauf einen Verlust zu machen.
Um Gewinne mitzunehmen, schlossen die Euro-Leerverkäufer bei 0,95 oder etwas darunter einen Teil ihrer Positionen. Sie kauften Euro zurück, was den Anstieg der letzten Tage begünstigte.
Nun, da der Kurs nahe ihrer Breakeven-Stops ist, erhöhen sie wieder ihr Exposure, in dem sie Euro leerverkaufen.
Einen Anstieg des Euro favorisierende Akteure wissen, dass sie 0,9615 knacken müssen und dann noch den Widerstand des 20-Tage exponenziellen Durchschnitts (EMA).
Eine schwere Aufgabe: Gegenanstiege in Abwärtstrends sind Setups mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten für eine Trendfortsetzung. Der EUR/CHF-Kurs wird demzufolge erneut sinken.
Umgekehrt gibt es Stop-Loss der Euro-Akteure, die in Erwartung eines Anstiegs auf 0,9630 etwas über dem Hoch der Inside-Kerze 4 einstiegen.
Scheitert der Eurokurs auf 0,9630 CHF zu steigen, machen die Euro-Akteure einen kleinen Verlust. Sie haben inzwischen ihre Stop-Loss vom dem Tief der Kerze 4 auf das Tief der nächsten Kerze nachgezogen.
Ergebnis
Die dicken Fische mit den großen Positionen sind nach wie vor die Euro-Leerverkäufer. Aus ihrer Sicht bleibt der Ende Mai initiierte Abwärtstrend intakt.
Der Anstieg des Euro von 0,9480 auf 0,9600 ist das Resultat aus Gewinnmitnahmen von Euro-Leerverkäufern und schwachen Euro-Akteuren.
Letztgenannte wollen einen raschen Gewinn machen, als der EUR/CHF-Kurs aus ihrer Sicht zu rasch und zu tief gesunken war.
Ein deutlicher Anstieg des EUR/CHF-Kurses Richtung 1,00 wird erst möglich, wenn die Euro-Leerverkäufer hinausgezwungen werden.
Dafür braucht es ein Anstieg auf den 20 EMA, gefolgt von einem erneuten Absinken und der Bildung eines höheren Tief (HT).
Die EUR/CHF-Entwicklung wird dafür mindestens zwei Wochen brauchen, sollte sie tatsächlich diesen Weg einschlagen.
Es ist weiter davon auszugehen, dass der Abwärtstrend den Eurokurs unter das bisherige Tief bei 0,9480 CHF drückt und ein tieferes Tief (TT) setzt.