Der Eurokurs verfolgt wegen der laxen Geldpolitik in der Schweiz das Ziel auf 0,97 CHF zu steigen. Diesen Schritt sollte er möglichst schnell tun. Eine Trödelei kann er sich nicht leisten.
"Deutlich unter Druck stand der Schweizer Franken. Die Notenbank des Landes senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr ihren Leitzins", meldet die Deutsche Presse-Agentur.
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Der Schweizer Franken habe wegen Frankreichs Parlamentskrise aufgewertet, meint Christian Schulz von der Citigroup. Sollte sich die politische Lage in Frankreich stabilisieren, könnte sich Franken abschwächen, so der Experte laut Reuters.
Demzufolge besteht die Möglichkeit, dass der Schweizer Franken erneut eine Abwertungswährung wird. Das war er in den ersten fünf Monaten des Jahres. Der EUR/CHF-Kurs konnte von 0,9270 auf 0,9930 (+7%) steigen.
Am Devisenoptionsmarkt sind sind Call-Optionen, mit denen sich beispielsweise Schweizer Importeure vor einem stärkeren Euro absichern, deutlich günstiger als Put-Optionen.
Der Schweizer Franken bleibt somit in der Gunst von Devisenhändlern trotz laxer Geldpolitik der SNB vorne. Der Vorsprung ist recht hoch, als der Franken bei Optionen für allen Laufzeiten (1 Woche bis 1 Jahr) durchgängig vorne liegt.
Insofern muss sich der Euro beeilen, um gegen den Franken "das zweite Leg" (siehe unten) aufzuwerten. Der EUR/CHF-Kurs stieg in den letzten drei Handelstagen von 0,9480 auf 0,9560 (+0,9%).
Diese Aufwertung ist im Vergleich zu vorangegangene Abwertung ein Tropfen auf den heißen Stein. Der EUR/CHF-Kurs sank zwischen Ende Mai und Mitte Juni von 0,9930 auf 0,9580 (-4,5%).
- Das Kursziel für den Euro bis Juli ist aktuell 0,9670 CHF (Leg 2). Wird es erreicht, ist ein für Wechselkurse typischer, zweistufiger Anstieg, unterbrochen von einem kurzen Seitwärtsverlauf, komplett.
- Bleibt die Devisennotierung bei 0,9570 hängen, geht dem Euro die Luft aus. Die, die Euro wegen der laxeren Geldpolitik der SNB kauften, werfen das Handtuch. Dadurch wäre Platz für einen erneuten Rückgang unter 0,95 CHF.