Der Eurokurs steigt auf 0,9560 CHF nach einer einigermaßen unerwarteten Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Mit einem ordentlichen Tagesplus von 0,4% hat der Euro den gestrigen Handelstag gewonnen.
Aktuell macht eine vom Schweizer Franken in die Kursentwicklung gesetzte Abwärtstrendlinie dem Euro das Leben schwer.
Diese für den Euro als Widerstand fungierende Trendlinie entstand während des Rückgangs von 0,9930 auf 0,9480 zwischen 27. Mai und 19. Juni.
Gelingt dem Euro ein Breakout der Abwärtstrendlinie, hat er Platz nach oben bis auf 0,97. Ein solcher Anstieg dürfte allerdings zwei Wochen dauern.
Scheitert der Breakout, setzt sich der Ende Mai eingeleitete Abwärtstrend erst einmal fort. Das Kursziel ist dann 0,9440.
Dem Euro gewogene Markteilnehmer würden jetzt ihre Hoffnungen in ein Wedge Bottom legen.
Kommt der Rückgang auf 0,9440, wie es die Leg 1 = Leg 2 Abwärtsbewegung anzeigt, und findet der Euro dort einen Boden, entsteht ein Wedge.
Die Abwärtstrendlinie hat ein stärkeres Gefälle als die untere Linie des Wedge.
Das zeigt, dass Euro-Shortseller auf Nummer sicher gehen und Gewinne vorzeitig mitnehmen.
Wären sie davon überzeugt, dass der Euro tiefer sinkt, würden sie erst an der Trendkanallinie und bei Kursen unter 0,94 Gewinne mitnehmen.
Ausblick
Die Price Action an der Abwärtstrendlinie bestimmt den Kursverlauf der nächsten zwei Wochen.
Obwohl die SNB den Franken mit der ab heute geltenden Zinssenkung fundamental abschwächt, gibt die Price Action bisher kein grünes Licht für einen Euro-Anstieg.
Ein Anstieg zusammen mit einem schnellen Ende des vor drei Wochen begonnenen Abwärtstrends ist sogar der am wenigsten wahrscheinlichste Ausgang.
Trends sind extrem hartnäckig und träge, und daher schwer umzukehren. Am wahrscheinlichsten sind aktuell diese zwei Ausgänge:
- Der EUR/CHF-Kurs steigt per Breakout über die Abwärtstrendlinie, fällt dann aber wieder zurück (Pullback).
- Der EUR/CHF-Kurs prallt glatt an der Abwärtstrendlinie zurück.
zu 1) Jetzt kommt es darauf an, die Stärke des Breakouts zu analysieren*.
Je mehr Dynamik er aufweist, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Trendumkehr hin zu höheren Kursen nach dem Pullback einsetzt.
*Für diese Analyse stellt die Price Action eine Checkliste mit 18 Merkmalen zur Verfügung. Sie gilt es durchzugehen, vergleichbar mit einem Piloten, der vor jedem Abheben seines Flugzeugs Checklisten durchgeht.