Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer im Juli 2024
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Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer im Juli 2024

Im 1. Halbjahr 2024 hat sich ein etablierter Franken-Kredite um mehr als 6.000 Euro verbessert. Der Euro stieg seit Jahresbeginn um 4,5% gegenüber dem Schweizer Franken. Die Schweizer Zinsen fallen mit beschleunigter Rate. Wird 2024 ein rundum gelungenes Jahr für Franken-Fremdwährungskreditnehmer?

In den ersten sechs Monaten war es für Franken-Schuldner in Österreich ein Plusgeschäft. Der Euro legte stets zu. Eine Ausnahme gab es von Ende Mai bis Mitte Juni, als der Schweizer Franken einen Teil der vom Euro bis dahin erzielten Gewinne rückgängig machte.

Nach zwei Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kommt Bewegung in den Referenzzins. Der Saron, dessen Höhe die zu bezahlenden Zinsen der meisten ausstehenden Franken-Kredite bestimmt, ist am sinken. Der Saron hatte bis tief ins erste Quartal bei 1,7% gestanden. 

Es folgten zwei deutlich Rücksetzer, hervorgerufen durch den plötzlichen Schwenk der SNB zu einer laxen Geldpolitik. Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte notiert der Saron bei 1,2%. Der halbprozentige Zinsrückgang wirkt sich auf einen im Jahr 2007 zu einem Eurokurs von 1,60 CHF aufgenommenen Franken-Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro wie folgt aus:

Beispiel 1: Zinsen

  • 0,5% von 240.000 Franken = 1.200 Franken pro Jahr (per annum, p. a.)
  • 1.200 Franken geteilt durch aktuellen EUR/CHF-Kurs 0,97 = 1.237 Euro p. a.
  • 1.237 Euro geteilt durch 2: 618,50 Euro pro Halbjahr

Der Franken-Kreditnehmer spart bares Geld. 618,50 Euro an Zinsen sind wegen des Rückgangs des Saron nicht an seine Bank zu bezahlen.

"Saron-Hypotheken dürften im Vergleich zu Festhypotheken zudem interessanter werden, da weitere Zinssenkungen möglich sind." Diese Einschätzung der Finanz-Webseite cash.ch gilt nicht für die Schweiz. Sie lässt sich eins zu eins auf Franken-Kreditnehmer in Österreich übertragen.

CHF Saron Entwicklung 2024 / Zins Prognose Linienchart 2025

Dort sind Bankkunden kurz vor dem Laufzeitende ihres Franken-Kredits angekommen und benötigen eine Anschlussfinanzierung. Was in den Ansparprodukten (Tilgungsträger) zusammen gekommen ist, reicht in den allermeisten Fällen nicht aus, um den Franken-Kredit zu tilgen.

Österreichs Banken haben inzwischen das Geschäft mit Franken-Kredite eingestellt. Sie sind zumeist bestrebt die noch ausstehenden Franken-Kreditnehmer in eine Festhypothek, also einen Euro-Fixzinskredit zu konvertieren.

Zum Thema: Sechs Lösungen für Franken-Kreditnehmer

Ein variabel verzinslicher Euro-Kredit (Euribor-Darlehen) ist jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt interessanter. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Juni auf Zinssenkungskurs. Der 3-Monats-Euribor sank in den letzten zwei Monaten von 3,9% auf 3,7%.

Die Zinsentwicklung dürfte wegen zunehmender Preisstabilität weiter sinken. Die Inflation in der Eurozone fiel im Juni um 0,1% auf 2,5%, teilte Eurostat in der letzten Woche mit. Das dürfte die EZB bestärken, weitere Zinssenkungen vorzunehmen.

Ob der Euribor wieder so tief fällt wie beim letzten Mal, kann nicht prognostiziert werden. Bis März 2022 hatte der 3-Monats-Euribor bei -0,6% gelegen. Allerdings dürfte das aktuelle Niveau der Euribor Entwicklung von 3,7% in einem Jahr im Rückblick als hoch hervorstechen.

Wechselkurs

Der Euro legte im Januar 2024 los, aufzuwerten. Seit dem Rekordtief bei 0,9250 Franken vom Dezember 2023 wurde er bis heute um 4,5% stärker. Der Devisenmarkt entwickelte sich erfreulich für die ca. 65.000 privaten Haushalten in Österreich mit Franken-Kredit.

Beispiel 2: Wechselkurs

  • Kreditschuld 2007: 150.000 Euro mal EUR/CHF 1,60 = 240.000 Franken.
  • Kreditschuld Dezember 2023: 240.000 Euro geteilt durch EUR/CHF 0,9250 = 259.459 Euro
  • Kreditschuld Juli: 240.000 Euro geteilt durch EUR/CHF 0,97 = 247.423 Euro 255.459 Euro minus 247.423 Euro = 8.036 Euro

Gemäß den Schweizer Franken Prognosen der Erste Group werden neben den 8.036 Euro noch einmal 5.000 Euro von der Kreditsumme runtergehen. Sie sieht den EUR/CHF-Kurs bis September 2024 auf 0,98 und bis März 2025 auf 0,99 steigen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte eine weitere Leitzinssenkung vornehmen, erwartet Österreichs größte Bank. Mit Blick auf den Wechselkurs spricht das Geldhaus im neuen Quartalsheft Global Strategy von einer "leichten Abschwächung des Frankens".

Fazit:

Der Euro hat sich gegenüber dem Schweizer Franken aufgerafft. Nach 0,9250 hält sich der Kurs aktuell bei 0,97. Die Devisenexperten der Erste Group prognostizieren eine Fortsetzung des Anstiegs auf 0,99.

Die Zinsen in der Schweiz sind am sinken. Dies führt zu einer Ersparnis von mindestens 619 Euro im 2. Halbjahr 2024.

Der Zinstrend entwickelt sich Gunsten von Franken-Kreditnehmern. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird noch mindestens einmal in 2024 die Zinsen senken. Es gibt eine gute Wahrscheinlichkeit, dass sie es zweimal tut.

Die jährliche Zinsersparnis wird also noch einmal einen Schub bekommen. Bei zwei weiteren SNB-Senkungen würden Franken-Kreditnehmer pro Jahr 2.474 Euro weniger Zinsen bezahlen.

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