Der Eurokurs steigt auf ein 4-Wochenhoch bei 0,9505 CHF. Vorweg ging ein Breakout aus einer engen Trading Range. Das war eine Überraschung.
Normalerweise löst die Kursentwicklung einen Pullback zum 20-Tage exponenziellen Durchschnitt (20 EMA), der in einem Abwärtstrend stattfindet, nach unten auf.
Der EUR/CHF-Kurs gibt dieses Mal dem Drängen bärischer Marktakteure jedoch nicht nach.
SNB-Überraschung
Ökonomen verweisen auf den Zins-Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am 26. September 2024.
Die SNB hat im Vorfeld ihre Kommunikation so abgestimmt, dass die Finanzmärkte mit einer kleinen Zinssenkung um 0,25% rechnen.
Einen Zinsschritt von 0,25% in Aussicht gestellt, um die Finanzmärkte dann mit einem Cut von 0,50% zu überraschen, das hat gerade die US-Notenbank (Fed) getan.
Die SNB werde dasselbe tun, sagen Devisenakteure. Sie verkaufen den Schweizer Franken wegen des erwarteten großen Zinsschritts.
Infolge steigt der EUR/CHF-Kurs zur Abwärtstrendlinie. Diese Linie bekommt man, in dem man das Hoch vom 27. Mai bei 0,9930 und das Hoch vom 16. Juli bei 0,9770 verbindet.
CHF Prognose
An den längerfristigen Schweizer Franken Prognosen (siehe unten) ändert sich trotz des derzeitigen Höhenflugs des Euro nichts.
Auf Sicht von sechs Monaten verfolgt der EUR/CHF-Kurs das Ziel den Schlusskurs und das Rekordtief vom 3. Januar 2024 bei 0,9270 unterbieten.
Bis Mitte 2025 dürfte der Kurs sogar unter 0,90 steigen, zeigen Charttechnik und Price Action an.
Auch aus fundamentaler Sicht ist dieser Ausblick gerechtfertigt. Die SNB kann ihren Zins nicht mehr viel tiefer als 0,75% senken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat noch mehr Spielraum. Hier liegt der Leitzins bei 3,50%. Wegen der schwachen Konjunktur in den Euroländern werden noch etliche Zinssenkungen, die den Euro schwächen, kommen.