Beim Unterschreiten des Tiefs von Kerze 4 wird ein Euro-Verkaufsignal ausgelöst. Es zeigt einen Rückgang des EUR/CHF-Kurses auf 0,9310 an.
Die Euro-Käufer versuchen dieses Verkaufsignal zunichte zu machen. Allerdings scheitert ein erster Versuch, da Kerze 5 nicht über 0,9445, dem Hoch von Kerze 4, gelangt.
Die Stop-Loss-Aufträge der Euro-Shortseller werden nicht ausgelöst. Das Euro-Verkaufsignal bleibt damit intakt. Es stützt sich auf vier Gründe:
- Der Anstieg vom Tief von Kerze 3 auf das Hoch von Kerze 4 ist ein Pullback zum 20-Tage exponenziellen Durchschnitt (20 EMA) in einem Abwärtstrend.
- Als Kerze 5 das Tief von Kerze 4 unterschreitet, wird ein Low 2 ausgelöst. Zwei Versuche der Euro-Käufer, den Abwärtstrend zu beenden, scheitern zuvor.
- Die Hochs von Kerze 2 und Kerze 4 bilden zusammen mit Kerze 1 ein bärische Double Top Flagge. Hierbei handelt es sich um eine Trendfortsetzungsformation.
- Der Anstieg von Kerze 3 auf Kerze 4 ist zugleich ein Overshooting der Abwärtstrendlinie. Das Overshooting wird zurückgenommen. Das zeigt, der Euro Anstieg ist übertrieben.
Die besten Verkaufsignale gehen in einem Rutsch durch. Dies trifft auf das vorliegende Euro-Verkaufsignal wegen der Kursentwicklung von Kerze 5 nicht zu.
Diese Kerze löste beim Unterschreiten des Tiefs von Kerze 4 zunächst das Verkaufsignal aus. Anstatt weiter zu sinken, kommt es zu einem Anstieg, bei dem beinahe die Stop-Loss-Aufträge ausgelöst werden.
Das zeigt: Das Verkaufsignal ist trotz der obigen vier Gründe (normalerweise reichen zwei Gründe aus) nicht so stark ist wie angenommen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass erst ein Rückgang auf 0,9310 kommt, bevor ein Anstieg auf 0,9450 mit Auslösen der Stop-Loss-Aufträge kommt, sinkt von 65% auf 60%.
Ferner muss davon abgeraten werden, jetzt zu einem Discount in das Euro-Verkaufsignal einzusteigen. Wer den Euro aktuell auf 0,9393 CHF verkauft, ist besser bedient als die, die bei 0,9380 eingestiegen sind.
Allerdings sind solche Discounts gefährlich. Wenn der Markt zu einem vermeintlichen Schnäppchen einlädt, steckt dahinter oft eine Falle.
Nun würde es den Euro-Käufern doch noch gelingen, die Stop-Loss über dem Hoch von Kerze 4 auszulösen. Anschließend dürfte der EUR/CHF-Kurs auf 0,9480-0,9490 steigen.
Dann könnten es die Euro-Shortseller erneut probieren. Sie werden dann auf die Bildung einer bärischen Wedge Flagge (Low 3) warten.