Aussicht auf SNB-Negativzinsen schwächt CHF: Auf Dauer?
Home » » Aussicht auf SNB-Negativzinsen schwächt CHF: Auf Dauer?

Aussicht auf SNB-Negativzinsen schwächt CHF: Auf Dauer?

Die Bereitschaft der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Negativzinsen einzusetzen, führt zu einer Abschwächung des Frankens.

Nachdem der Eurokurs am Vormittag des 22. November 2024 auf ein Rekordtief bei 0,9203 CHF fiel, griff SNB-Präsident Schlegel wie erwartet ein.

"Niemand mag Negativzinsen, auch wir nicht. Aber wenn es nötig ist, sind wir bereit, das Instrument wieder einzusetzen", sagte Schlegel in Zürich.

Die Warnung zog: Der Euro-Franken-Kurs stieg binnen wenigen Stunden von 0,9203 auf 0,9345 (+1,5%).

Zwei Versuche das Rekordtief bei 0,9203 zu testen, blieben am 26. und 27. November bei 0,9270-0,9280 hängen. Aktuell ist der Kurs bei 0,9321.

EUR CHF Anstieg nach SNB Drohung Negativzinsen

Optimistische Euro-Prognostiker verweisen auf die taggleichen Zinsentscheide am 12. Dezember 2024:

  • Eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) um ein halbes Prozent dürfte vom Tisch sein. Ursache ist der Anstieg der jährlichen Inflationsrate in der Eurozone um 0,3% auf 2,3%.
  • Die SNB dürfte hingegen um ein halbes Prozent, anstatt das bisher erwartete Viertelprozent, runtergehen.

Diese geänderten geldpolitischen Rahmenbedingungen sprechen für einen Anstieg des Euro auf 0,94-0,95 CHF. 

Der Devisenmarkt macht aber selten das, was alle erwarten. Er hat jetzt Lunte gerochen. D h. er will von der SNB Fakten haben.

Und die bekommt er nur, wenn der Euro-Franken-Kurs nahe des Rekordtiefs bleibt.

Dadurch muss die SNB erklären, wann es mit den Negativzinsen losgehen soll: Ostern 2025 oder erst im Sommer?

Ferner wird sie erläutern müssen, wie sie sich das mit Devisenmarktinterventionen (Euro-Stützungskäufen) künftig vorstellt:

Gibt es einen neuen Euro-Mindestkurs bei 0,90 CHF?

Weiterlesen:
EUR/CHF-Ausblick 2030