Deutschland ist eine wirtschaftliche Baustelle, nun ist es auch eine politische: Die Regierung von Bundeskanzler Scholz (SPD) mit FDP und Grünen zerbricht. Der Euro findet das ganz gut.
Laut Finanzminister Lindner (FDP) habe Scholz ihn zum Aussetzen der Schuldenbremse gedrängt. "Dem konnte ich nicht zustimmen, weil ich damit meinen Amtseid verletzt hätte", erzählt Lindner.
Der Euro honoriert, dass von Deutschland keine Signalwirkung ausgeht, die Staatsschulden in der Eurozone höher aufzutürmen. Der Euro-Franken-Kurs befestigt sich bei 0,94.
Deutschland bleibt wirtschaftspolitisch behäbig und ambitionslos. Dass diese lahme Ente erst zu Ostern 2025 wieder eine handlungsfähige Regierung haben wird, ist für den Euro unproblematisch.
Euro hat vor Trump Angst
Ernst sind hingegen die im Raum stehenden Trump-Zölle von 20% auf Waren aus der EU. Sie könnten unmittelbar nach der Amtseinführung am 20. Januar 2025 als Verordnung (Executive Order) kommen.
In seiner Siegesrede sagte Trump, sich an seine Wahlversprechen zu halten. Für die Erhebung von Zöllen benötigt er nicht die Zustimmung des US-Kongresses.
Das ifo-Institut rechnet dann mit einem gesamtwirtschaftlichen Schaden alleine für Deutschland von 33 Milliarden Euro. Die Schweiz wird es weniger hart treffen als die EU-Wirtschaft, zeigt ein Blick auf die Börsen.
"Schweizer Börse hält sich nach Trump-Wahl besser als andere Europa-Handelsplätze", meldet cash.ch. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass der EUR/CHF-Kurs seinen langfristigen Abwärtstrend fortsetzen wird.