Während der Euro zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit zwölf Monaten sinkt, gerät er auch gegenüber dem Schweizer Franken in Bedrängnis.
Der EUR/CHF-Kurs fällt auf 0,9340. Es besteht die Aussicht eines Rückgangs auf den tiefsten Stand seit drei Monaten.
Der Euro hat in der ersten Novemberwoche mit zwei Overshootings auf sich aufmerksam gemacht.
- Dabei wurde das obere Ende der bei 0,9340 verlaufende Trading Range übertroffen.
- Die Anstiege, die zugleich Breakout-Versuche waren, blieben bereits bei 0,9443 und 0,9450 hängen und scheiterten.
Aktuell ist der Kurs in Richtung unteres Ende der Trading Range unterwegs. Dieses liegt bei 0,9330.
Es werden aller Voraussicht nach auch am unteren Ende Breakout-Versuche (Undershootings) stattfinden.
"Sinkende Konjunkturerwartungen nach Trump-Sieg", meldet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Deutschland und den Euroraum.
In der Schweiz läuft die Konjunktur etwas besser, zeigen die von der UBS erfasste Wirtschaftserwartungen und die Seco Konsumentenstimmung.
Deutlich sinken wird der EUR/CHF-Kurs, wenn Folgendes passiert:
- Euro und Schweizer Franken beenden ihre Verlustserien zum US-Dollar und beginnen beide aufzuwerten.
- Weil der Franken im Vergleich zum Euro die bessere Währung ist, wertet er stärker zum Dollar auf als der Euro. (Der US-Dollar hat dem Euro aktuell ein 12-Monatstief abgerungen, dem Franken nur ein 5-Monatstief.)
- Das Ganze findet in einem Umfeld aufkommender Skepsis gegenüber dem US-Dollar statt. Die USA kommen von ihrer über 2% liegenden Sockelinflation nicht runter.
- Zwar steigen im Gegenzug die Zinsen auf US-Staatsanleihen und locken Anleger in den Dollar. Allerdings macht sich allmählich der Konsens breit: Das US-Finanzministerium kann anhaltend hohe Zinsen wegen der sehr hohen US-Staatsverschuldung auf Dauer nicht durchstehen.
- Die, die jetzt US-Staatsanleihen zu Zinsen von deutlich über 4% kaufen, nimmt die anhaltend hohe US-Inflation mehr Rendite weg.
- Die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken zieht merklich an.