Bundesbank-Besuch: SNB schweigt zu starker Schweizer Währung
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Bundesbank-Besuch: SNB schweigt zu starker Schweizer Währung

SNB Präsident Karikatur keine Frankenstärke gewollt

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stellt im Ausland die Lage der Wirtschaft schlechter da als sie ist - und dürfte dabei nicht zuletzt den starken Franken im Hinterkopf haben.

"Wenn Deutschland den Schnupfen hat, hat die Schweiz Grippe“, sagt SNB-Präsident Martin Schlegel bei der Bundesbank in Frankfurt. Die Lage im Verarbeitenden Gewerbe der Schweiz habe sich aufgrund des Konjunkturrückgangs in Deutschland eingetrübt.

Tatsächlich hat die Schweiz den Schnupfen und Deutschland die Grippe. Der deutsche Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe lag im November bei 43 Punkten. Der Schweizer PMI war mit 48,5 Zählern merklich höher.

"Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima verschlechtert", meldete das ifo-Institut in München am 25. November. Auch hier ist die Schweiz besser.

"Innerhalb des Produzierenden Gewerbes entwickeln sich die Indikatoren für die unterschiedlichen Aspekte der Geschäftstätigkeit mehrheitlich positiv", heißt es in der Medienmitteilung zum steigenden KOF Konjunkturbarometer vom 29. November.

Würde Schlegel die vergleichsweise gute Wirtschaftslage der Schweiz bestätigen, wäre eine Franken-Aufwertung die Folge. Das will er verhindern, weshalb er vor seiner Visite bei der Bundesbank bereits die Wiedereinführung der Negativzinsen bis Sommer 2025 ins Spiel brachte.

Die Märkte gehen aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 72% davon aus, dass die SNB die Zinsen am 12. Dezember um 0,25% senkt. Die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt um 0,50% liegt bei 28%.