Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat überraschend den Leitzins um 0,50% gesenkt, was den Markt in Bewegung versetzte. Der Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) stieg nach der Ankündigung von 0,9280 auf 0,9340, ein Zeichen für die unmittelbare Marktreaktion auf die geldpolitische Lockerung. Doch trotz dieses Anstiegs bestehen Zweifel, ob der Euro die Kursgewinne halten kann.
In ihrer Stellungnahme erklärte die SNB die Beweggründe für diesen Schritt: Der zugrunde liegende Inflationsdruck in der Schweiz hat weiter abgenommen, was die Notwendigkeit einer expansiveren Geldpolitik untermauert. Gleichzeitig betonte die SNB ihre Bereitschaft, bei Bedarf weiterhin auf den Devisenmärkten zu intervenieren, um die Stabilität des Franken zu gewährleisten.
Mit dieser deutlichen Lockerung signalisiert die SNB Entschlossenheit, die wirtschaftlichen Bedingungen in der Schweiz zu unterstützen. Die Zinssenkung könnte jedoch auch die Debatte über die Einführung eines neuen Mindestwechselkurses erneut anheizen, insbesondere wenn der Euro erneut unter Druck gerät.
Prüfstein für die SNB
Marktteilnehmer werden die Entwicklung des EUR/CHF genau verfolgen, da die Frage, ob der Euro über der Marke von 0,92 bleiben kann, entscheidend für die zukünftige Geldpolitik der SNB sein könnte.
Ob die SNB zu weiteren Maßnahmen wie der Einführung negativer Zinssätze oder eines neuen Mindestkurses greifen wird, hängt maßgeblich davon ab, ob EUR/CHF das Rekordtief bei 0,92 vom 22. November 2024 unterschreitetet. Dies dürfte die SNB dazu zwingen, ihre Entschlossenheit durch direkte Devisenmarktinterventionen zu untermauern.
Der Verlauf der nächsten Tage und Wochen wird entscheidend sein. Die Marke von 0,92 bleibt ein Prüfstein für die SNB, ihre Geldpolitik und ihre Bereitschaft, die Stabilität des Wechselkurses zu verteidigen.