Ein Blick auf die nächste Bewegung im EUR/CHF
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Ein Blick auf die nächste Bewegung im EUR/CHF

Bild EUR/CHF Price Action mit wichtigen Niveaus.

Die Dominanz des US-Dollars am Devisenmarkt ist ein zweischneidiges Schwert für den Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF):

  1. Der nurmehr zwei Cents über Parität stehende Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) vereitelt einen merklichen Anstieg beim EUR/CHF.
  2. Auf der anderen Seite kommt auch das Zinsleichtgewicht Schweizer Franken gegenüber dem Dollar unter die Räder.

Der Euro ist gefangen zwischen der wirtschaftlichen Schwäche in der Eurozone und der relativen Stärke des US-Dollars und der dahinter stehenden Stärke von Amerikas Wirtschaft. Dies untermauert die Rolle des Schweizer Frankens als Stabilitätsanker im EUR/CHF-Paar.

Die Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und den USA spielt eine wichtige Rolle für den Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) und auch für den EUR/CHF. Mit einem Leitzins von 0,50% liegt die Schweizerische Nationalbank (SNB) deutlich unter dem Niveau der US-amerikanischen Federal Reserve, deren Leitzins bei 4,50% liegt.

Diese Differenz zusammen mit dem robusten US-Wirtschaftswachstum macht den Dollar für Anleger, die höhere Renditen suchen, attraktiv. Kapital fließt verstärkt in den Dollarraum, was dessen Stärke gegenüber dem Schweizer Franken erhöht.

Der Schweizer Franken, der traditionell als sicherer Hafen gilt, zeigt infolge Schwäche zum US-Dollar. Obwohl der Franken in Zeiten globaler Unsicherheit (Trump-Zölle, Ukraine-Krieg, Chinas Wachstumsschwäche) normalerweise an Wert gewinnt, überwiegt der Renditevorteil des Dollars in der aktuellen Marktlage.

Dies schwächt den Franken und beeinflusst den EUR/CHF-Kurs. Der EUR/CHF ist über dem Jahresschlusskurs von 2023 bei 0,9290 geblieben, als die Schwäche des Frankens gegenüber dem Dollar einen stärkeren Rückgang beim EUR/CHF verhinderte.

Staubsauger-Effekt

Zwei psychologisch wichtige Marken beeinflussen derzeit den EUR/CHF-Kurs: 0,90 bei USD/CHF und 1,00 bei EUR/USD. Während der Dollarkurs bereits über die Marke von 0,90 CHF gestiegen ist und aktuell bei 0,91 gehandelt wird, nähert sich EUR/USD der Paritätsgrenze bei 1,00 (aktuell: 1,0290 nach 1,0220 am 2. Januar).

Dieses Verhalten wird in der Price-Action-Analyse als magnetischer Zug oder Staubsauger-Effekt bezeichnet. Der Effekt tritt auf, wenn ein Kurs in Richtung einer entscheidenden Marke gezogen wird. Potenzielle Käufer treten häufig zurück und warten darauf, dass der Kurs unterhalb dieser Marke fällt, um günstiger einzusteigen.

Im Fall von EUR/USD könnte dies dazu führen, dass der Verkaufsdruck zunimmt, da Käufer zurückhaltend agieren, bis der Kurs unter 1,00 fällt. Gleichzeitig bleibt eine entsprechend deutliche Bewegung beim USD/CHF aus, da hier die psychologische Marke bereits durchbrochen wurde.

Für EUR/CHF bedeutet dies, dass die nächste größere Bewegung nach unten gerichtet sein könnte. Sollte EUR/USD weiter fallen und sich der Paritätsgrenze nähern oder sie durchbrechen, dürfte der Euro zum Schweizer Franken neue Tiefstände sehen.