Am 30. Januar 2025 zeigte EUR/CHF eine volatile Kursbewegung. Das Währungspaar stieg zunächst an und erreichte ein Tageshoch bei 0,9490. Danach folgte ein rascher Rückgang auf 0,9450. Der ausschlaggebende Faktor für diese Bewegung war die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die EZB senkte die Leitzinsen und signalisierte weitere Lockerungen in den kommenden Monaten. Dies belastete den Euro, da niedrigere Zinsen die Attraktivität der Währung für Investoren verringern. Der anfängliche Anstieg von EUR/CHF könnte durch spekulative Käufe oder eine verzögerte Reaktion des Marktes auf die Entscheidung entstanden sein.
Auch dürften technische Faktoren eine Rolle gespielt haben. EUR/CHF eröffnete die Woche mit einem Gap nach unten bei 0,9495. Das Wochenschluss vom 24. Januar 2025 lag bei 0,9505. Interessanterweise wurde diese Lücke (Gap) durch den kurzen Anstieg auf 0,9490 am Tag des EZB-Entscheids nicht geschlossen.
Es ist davon auszugehen, dass die Lücke noch geschlossen wird. EUR/CHF würde kurz über 0,95 steigen, ehe die neue geldpolitische Weichenstellung eine mehrwöchige Bewegung nach unten erfordert.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte nach dem Zinsentscheid, dass die Risiken für das Wirtschaftswachstum weiterhin nach unten gerichtet sind. Sie warnte davor, dass zunehmende Handelskonflikte das Wachstum im Euroraum belasten könnten. Diese Aussage unterstreicht die Unsicherheit, die allmählich anfängt, den Euro gegenüber dem Franken unter Druck zu setzen.
Lagarde machte deutlich, dass die EZB noch nicht über das Ende der Zinssenkungen diskutiert hat, da dies zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht wäre. Ihre Aussage: "Wir kennen die Richtung der Reise", signalisiert klar, dass weitere Zinssenkungen anstehen.
SNB-Schlegel relativiert
Gleichzeitig rudert die Schweizerische Nationalbank (SNB) zurück. Im Schweizer Fernsehen gemachte Äußerungen von SNB-Präsident Martin Schlegel lassen Zweifel an einer baldigen Wiedereinführung negativer Zinsen aufkommen.
Während Schlegel betonte, dass die SNB Negativzinsen nicht grundsätzlich ausschließt und ihre Wirksamkeit in der Vergangenheit anerkennt, machte er ebenso klar, dass eine solche Maßnahme nicht leichtfertig ergriffen würde.
Frühere Aussagen hatten nahegelegt, dass negative Zinsen bereits im Sommer 2025 ein Thema sind. Die aktuelle Relativierung deutet darauf hin, dass die SNB länger abwartet und Schlegel sich nicht als Taube verorten lassen will. Dies dürfte den Abwärtsdruck auf den EUR/CHF verstärken, alsbald das Gap mit einem kurzen Anstieg über 0,95 geschlossen ist.