Profitiert der Euro vom 500 Milliarden Fiscal Escape?
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Profitiert der Euro vom 500 Milliarden Fiscal Escape?

EU steigert Verteidigungsausgaben - EUR/CHF reagiert

Die EU-Kommission hat am 14. Februar 2025 die Aktivierung der fiskalischen Ausweichklausel für Verteidigungsausgaben angekündigt. Am Devisenmarkt hat man diese Entwicklung seit Wochen erwartet. Die geplanten 500 Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben sind daher bereits im EUR/CHF-Kurs eingepreist.

Zwischen Anfang Dezember 2024 und Mitte Februar 2025 stieg EUR/CHF von 0,9250 auf 0,9510 (+2,8%). Ein Teil dieser Bewegung lässt sich mit der Erwartung höherer Verteidigungsausgaben erklären. Eine ähnliche Entwicklung war 2020 zu beobachten, als EUR/CHF von 1,05 auf 1,10 anstieg. Damals führte die Einführung des EU-Aufbaufonds zu verstärkten Kapitalzuflüssen in den Euro.

Frankreich und Italien setzen sich für eine gemeinsame Schuldenaufnahme zur Finanzierung der Verteidigung ein. Sollte sich diese Idee durchsetzen, könnte der Euro weiter profitieren. Deutschland und die Niederlande sind dagegen dieses Instrument, das erstmals beim EU-Aufbaufonds eingesetzt wurde, erneut zu nutzen.

EUR/CHF braucht neue Impulse, um Aufwärtstrend fortzusetzen

Parallel dazu beginnen direkte Verhandlungen zwischen den USA und Russland über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs. US-Präsident Trump hat in der letzten Wochen bereits ein Telefongespräch mit Putin geführt. Sein Gesandter, Steve Witkoff, mehrere Stunden mit Putin in Moskau gesprochen.

Falls sich eine Deeskalation abzeichnet, könnte das Risikoempfinden der Finanzmärkte sinken. Das wäre grundsätzlich negativ für den Schweizer Franken, da er als sicherer Hafen dient. Sollte sich der Konflikt entschärfen, könnten Anleger aus sicheren Anlagen umschichten, was den aktuell bei 0,9440 notierende EUR/CHF-Kurs wieder über 0,95 heben würde.