Zollschock für den Euro – EUR/CHF fällt deutlich unter 0,94
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Zollschock für den Euro – EUR/CHF fällt deutlich unter 0,94

Die Handelswoche beginnt mit Verlusten für den Euro. Das Währungspaar EUR/CHF fällt auf 0,9360, da Anleger in den sicheren Hafen Schweizer Franken flüchten. Hintergrund sind neue Zölle von US-Präsident Donald Trump.

Am Wochenende unterzeichnete Trump ein Dekret, das Zölle von 25% auf Waren aus Kanada und Mexiko sowie 10% auf Importe aus China festlegt. Die Maßnahme verstärkt globale Handelskonflikte und sorgt für Unsicherheit am Devisenmarkt.

Der Überraschungseffekt der Trump-Zölle ist so groß, dass der erwartete kurze Anstieg über 0,95 ausbleibt und das Gap nicht geschlossen wird.

Der Euro steht zusätzlich unter Druck, da Händler mit möglichen Zöllen auf EU-Exporte rechnen. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt die Handelspraktiken der Eurozone kritisiert. Besonders deutsche Automobilhersteller wären dann wohl betroffen.

Steigende Handelsbarrieren könnten die europäische Wirtschaft belasten und die Europäische Zentralbank (EZB) dazu veranlassen, den bereits eingeschlagenen Zinssenkungskurs zu beschleunigen. Dies würde den Euro zum Franken weiter schwächen.  

Die Reaktionen der betroffenen Länder sind bereits spürbar. Kanada und Mexiko kündigten Vergeltungszölle auf US-Waren an. China prüft ebenfalls Gegenmaßnahmen. Die Unsicherheit über weitere Eskalationen verstärkt die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie den Schweizer Franken.

Kursentwicklung

Ein interessantes Muster hat sich im EUR/CHF-Chart gebildet. Am 24. Januar 2025 kam es zu einem Ausbruch über die obere Begrenzung des bullischen Trendkanals. Dieser Ausbruch erwies sich jedoch als Fehlsignal, da der Kurs nicht nachhaltig über der Kanalbegrenzung bleiben konnte. Statt einer Fortsetzung des Anstiegs fiel der Kurs zurück in den Kanal.

Ein fehlgeschlagener Ausbruch über eine Trendkanalgrenze deutet oft auf eine Erschöpfung der Käufer hin. Wenn ein solcher Ausbruch nicht bestätigt wird, nehmen viele Marktteilnehmer Gewinne mit, was Verkaufsdruck erzeugt.

Infolge fällt der Kurs nicht nur in den Kanal zurückkehrt, sondern durchbricht im weiteren Verlauf auch die untere Begrenzung oder die eigentliche Trendlinie des Kanals.

EUR/CHF Daily Chart verlässt bullischen Kanal

Genau das ist jetzt passiert: Der EUR/CHF-Kurs durchricht die untere Trendlinie des aufsteigenden Kanals. Eine solche Entwicklung ist oft ein Hinweis auf eine Trendwende, da der Markt nicht nur das Fehlsignal nach oben verarbeitet, sondern auch die zuvor gültige bullische Struktur verlässt.  

Entscheidend ist nun, ob der Kurs weiterhin fällt und damit in einen Abwärtstrend übergeht. Möglich ist auch eine Trendumkehr in eine Seitwärtsbewegung (Trading Range).