Wechselkurs-Trends: Warum der EUR/CHF-Kurs volatil bleibt
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Wechselkurs-Trends: Warum der EUR/CHF-Kurs volatil bleibt

Der jüngste Anstieg des EUR/CHF-Kurses zurück über die Marke von 0,95 kann als Zeichen eines Umschichtens der Investoren gedeutet werden. Traditionell gilt der Schweizer Franken als sicherer Hafen in Zeiten globaler Unsicherheiten, doch in diesem Fall hat er gegenüber dem Euro an Boden verloren.

Dies deutet darauf hin, dass Anleger angesichts der Unsicherheiten im internationalen Handel optimistischer in Bezug auf den Euro sind – möglicherweise in der Erwartung, dass Trumps Zölle auf Autoimporte angepasst oder sogar zurückgenommen werden.

Die Autozölle und der Euro

Am 26. März kündigte Präsident Donald Trump einen Zoll von 25 % auf importierte Automobile und Ersatzteile an, um die heimische Produktion zu fördern. Diese Maßnahme soll zwar die inländische Industrie unterstützen, führt aber gleichzeitig zu höheren Fahrzeugpreisen in den USA und hat international für Kritik gesorgt – unter anderem von europäischen Wirtschaftsvertretern.

Während die Zölle weltweit negative Auswirkungen auf die Aktienkurse der Automobilhersteller haben, zeigt sich, dass einige Währungen, allen voran der Euro, trotz der Herausforderungen stabil bleiben oder sogar anziehen.

Fundamentale Risiken: Eurozone versus USA

Investoren wetten derzeit darauf, dass die Zölle die US-Wirtschaft genauso stark treffen könnten wie andere Länder – ein Szenario, das jedoch als unwahrscheinlich gilt. Vielmehr wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen in der Eurozone schwerwiegender ausfallen.

EU-Länder wie Deutschland, die stark in den Automobilsektor involviert sind, könnten länger unter den Folgen der Zölle leiden. In einem solchen Szenario wäre die derzeitige Aufwertung des Euro gegen den Franken nur von kurzer Dauer.

Ausblick: Eurozone mit Langfristschaden

Zusammenfassend zeigt sich, dass die kurzfristige Marktbewegung – der Aufschwung des EUR/CHF-Kurses – vor allem durch eine optimistische Einschätzung hinsichtlich einer möglichen Anpassung der US-Zölle getrieben ist.

Die Realität dürfte jedoch anders aussehen: Während die USA von einer gewissen wirtschaftlichen Robustheit profitieren, wird die Eurozone voraussichtlich härter getroffen, was den längerfristigen Kursverlauf des Euro negativ beeinflussen wird.