Starker Schweizer Franken ruft die SNB auf den Plan
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Starker Schweizer Franken ruft die SNB auf den Plan

Schweiz will CHF schwächen und wird zum Währungsmanipulator

Investoren setzen zunehmend auf den Schweizer Franken, da er als eine der stabilsten Währungen gilt. Die gestiegene Nachfrage hat den EUR/CHF-Wechselkurs auf 0,9270 fallen lassen – ein Niveau, das seit vier Monaten nicht mehr erreicht wurde. Diese Entwicklung spiegelt die globale Unsicherheit wider und verdeutlicht, wie risikoreichere Anlagen zugunsten stabilerer Assets gemieden werden. Wegen des starken Frankens zeichnet sich ein Eingreifen der Schweizerische Nationalbank (SNB) ab.

Neue US-Tarife und ihre Folgen

Ab heute stellt die US-Zollbehörde die von Präsident Trump vor einer Woche angekündigten Zölle in Rechnung. Die historisch hohen Zölle werden auf Importe aus 86 Ländern erhoben.  Diese Maßnahme verstärkt die Marktspannungen und rückt den Schweizer Franken als sicheren Hafen in den Fokus. Hoffnungen, dass Präsident Donald Trump die Einführung dieser Tarife verzögern könnte – was risikoreichere Anlagen wie Aktien und den Euro stützen würde – haben sich nicht erfüllt.

Beste Performance unter den Hauptwährungen

Der Schweizer Franken weist die beste Performance unter den führenden Währungen. Auf einer handelsgewichteten Basis nähert sich der Franken Niveaus, die zuletzt Ende 2023 beobachtet wurden, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) andeutete, notfalls intervenieren zu wollen, um seine Aufwertung einzudämmen, meldet Bloomberg.  Simon Harvey, Senior Ökonom bei LB Macro in Lugano, fasste es treffend zusammen: „Diese Gewinne sind das Letzte, was die SNB – insbesondere gegenüber dem Euro – sehen möchte.“

Kritische Wechselkursmarken und mögliche Interventionen

Experten warnen, dass ein weiterer Rückgang des EUR/CHF-Wechselkurses unter 0,92 in Richtung 0,90 einen kritischen Bereich markieren würde. Die bevorzugte Maßnahme der SNB dürfte in gezielten Deviseninterventionen bestehen, um den Franken zu schwächen, da diese weitaus flexibler sind als Zinssenkungen. Gleichzeitig könnten Devisenmarktinterventionen dazu führen, dass die Schweiz von Washington erneut als „Währungsmanipulator“ kritisiert wird – ein Risiko, das sorgfältig abzuwägen ist.

Fazit

Die jüngsten Entwicklungen – von den US-Zöllen bis zum verstärkten Zufluss in den Schweizer Franken – verdeutlichen die Volatilität der globalen Finanzmärkte. In unsicheren Zeiten setzen Investoren vermehrt auf den stabilen Franken, während Devisenexperten und die SNB aufmerksam beobachten, ob und wann eine Intervention erforderlich wird.