Gold Entwicklung in Euro / Goldpreis Prognose 2025
Goldpreis in Euro: Auf historischem Hoch trotz starker US-Dollar Aufwertung
Am 3. Januar 2025 erreichte der Goldpreis in Euro 2.560 €. Dieser Wert entspricht einem beeindruckenden Anstieg von 41% im Vergleich zum Vorjahr. Bemerkenswert war die Entwicklung im vierten Quartal 2024, in dem der Goldpreis in Euro um 10% zulegte. Diese Steigerung erfolgte trotz einer starken Aufwertung des US-Dollars, der zwischen Ende September 2024 und Anfang Januar 2025 um 9% gegenüber dem Euro zulegte. Der Dollar-Index verzeichnete einen Anstieg um 10%.
Gewöhnlich führt eine Stärkung des US-Dollars zu einem Rückgang des Goldpreises, da Gold in US-Dollar gehandelt wird und somit für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer wird. Die anhaltende Aufwärtstendenz des Goldpreises deutet jedoch auf ein übergeordnetes Vertrauen in Gold als sicherer Hafen hin – ein Trend, der durch eine Vielzahl wirtschaftlicher und geopolitischer Faktoren gestützt wird.
Europäische Herausforderungen treiben Goldpreis in Euro
Ein Schlüsselfaktor für den starken Goldpreisanstieg ist die geopolitische und finanzielle Unsicherheit in Europa. Die fortgesetzte Unterstützung europäischer Nationen für die Ukraine erfordert erhebliche finanzielle Ressourcen, sowohl für militärische Hilfe als auch für die Möglichkeit eines zukünftigen Waffenstillstands und den Aufbau einer entmilitarisierten Zone. Diese Belastungen treffen auf ohnehin hohe Staatsverschuldungsquoten in Schlüsselländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien, die bereits deutlich über 100% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen.
Darüber hinaus signalisieren die fiskal- und geldpolitischen Aussichten für 2025 eine merkliche Lockerung der Zinspolitik, auch da eine zunehmende Anzahl von Euroländern eine Inflationstoleranz über der bisherigen Zielmarke von 2% anzustreben scheinen. Diese Entwicklungen begünstigen ein Umfeld, in dem Gold als Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten weiterhin stark nachgefragt wird.
Politik will mehr Euro-Inflation machen
Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zeigen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) möglicherweise eine flexiblere Haltung gegenüber ihrem Inflationsziel einnehmen könnte. Macron betonte, dass die EZB nicht ausschließlich auf die Inflationsbekämpfung fokussiert sein sollte, sondern auch andere wirtschaftliche Ziele wie Wachstum und Beschäftigung berücksichtigen muss. Diese Perspektive könnte zu einer Lockerung der Geldpolitik führen, indem die Zinssätze niedrig gehalten oder weiter gesenkt werden, selbst wenn die Inflation über dem angestrebten Niveau von 2% verbleibt.
Eine solche Entwicklung hätte mehrere Auswirkungen: Erstens könnte eine längere Phase niedriger Zinssätze den Euro weiter schwächen, insbesondere im Vergleich zu Währungen, deren Zentralbanken striktere Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung verfolgen. Zweitens würde dies die Attraktivität von Gold als Inflationsschutz weiter erhöhen und den Aufwärtstrend des Goldpreises in Euro stützen.
Fazit
Die Kombination aus geopolitischen Unsicherheiten, wirtschaftlichen Herausforderungen und der möglichen Neuausrichtung der EZB-Politik wird 2025 eine bedeutende Rolle spielen. Die aktuelle Marktlage deutet darauf hin, dass der Bullenmarkt für Gold noch länger anhalten wird. Steigende Staatsverschuldungen und sinkenden Zinsen schaffen ein Umfeld, das für weitere Gewinne für den Goldpreis in Euro spricht.