Kursentwicklung Schweizer Franken Euro seit 2000

Kursentwicklung Schweizer Franken Euro seit 2000

Schweizer Franken Kurs / Euro Entwicklung 2000-2020


Der Euro sank gegenüber dem Schweizer Franken von 1,60 Euro Anfang 2020 auf 1,05 Mitte 2020. Dadurch hat die Gemeinschaftswährung etwas mehr als ein Drittel (-34,4%) ihres Wertes verloren. Bis Herbst 2007 lag der Euro im Plus. Es folgten erdrutschartige Verluste. Beim Ausblick bis 2025 gibt es etwas Licht und viel Schatten.

2000-2007: Die Kursentwicklung Schweizer Franken - Euro lief so, wie sich das die Gründungsväter des Euros vorstellten. Es ging sukzessive nach oben. Die junge Währung gewann an Vertrauen und brachte sich bereits wenige Jahre nach ihrer Einführung in Stellung die Leitwährung US-Dollar herauszufordern.

Im Oktober/November 2007 gab es für 1 Euro 1,68 Franken. Möglich war das auch, weil in Deutschland und Österreich das Geschäft mit Franken-Krediten boomte. In Österreich waren es vor allem private Haushalte in Vorarlberg, welche Anfang der 00er-Jahre die hohen Euro-Zinsen abschreckten. Wenig später erfasste ein Franken-Kreditboom das ganze Land.

Auch unzählige deutsche Kommunen flüchteten in die Schweiz. Hier waren die Zinsen merklich niedriger. Es war eine Zeit, in der die junge Europäische Zentralbank (EZB) eine Geldpolitik nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank betrieb.

2008 brach die Weltfinanzkrise aus. Ab 2010 kam die Euro-Schuldenkrise hinzu. Von diesem Doppelschlag konnte sich die Kursentwicklung Euro - Schweizer Franken nie wieder erholen. Es stellte sich heraus, dass in den Euro-Südstaaten vieles nur auf Sand gebaut war.

Die Entwicklung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken von 2000 bis 2020 per Linienchart dargestellt

Bis 2007 sah es danach aus, dass Spanien, Portugal und Griechenland den großen Abstand zu den Euro-Nordstaaten Deutschland, Österreich und den Niederlanden verkleinern könnte. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall.

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlüpfte in die Rolle als Geldverleiher letzter Instanz und machte die Leitzinsen sogar negativ. Die stabilitätsorientierten Vorsätze der Deutschen Bundesbank wurden über Bord geworfen. Der französische EZB-Chef Jean-Claude Trichet brach ein Tabu und kaufte Staatsanleihen.

Sein Nachfolger, der Italiener Mario Draghi, versprach mit "Whatever it Takes" unbegrenzt Euros zu drucken. Er baute die EZB zu einer südeuropäischen Notenbank um. Ein bemerkenswerter Vorgang, als Spanier und Italiener einst unbedingt den Euro wollten, weil sie ihre nationalen Weichwährungen satt hatten.

Frankenschock


Der Gegenwind von der EZB-Notenpresse wurde so stark, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine von ihr 2011 eingeführte Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken aufgeben musste. Die Kursentwicklung krachte Anfang 2015 auf 1 Euro = 1 Franken.

Von diesem Schock konnte sich der Euro wider Erwarten recht schnell erholen. Dank eines kräftigen Konjunkturaufschwung in der Eurozone kletterte der Euro-Franken-Kurs bis April/Mai 2018 auf 1,20. Dann stellte sich heraus, dass auch diesem Aufschwung ein solides Fundament fehlte.

Zu allem Überfluss aus der Sicht des Euros kam dann noch die Corona-Pandemie. Sie beherrscht die Kursentwicklung seit 2020. Wie geht es bis 2025 weiter? Es gibt zwei Möglichkeiten:

1) Euro-Comeback
Die Eurozonen-Wirtschaft erholt sich dank des vielen Geldes aus der EZB-Notenpresse so wie zwischen 2016 und 2019. Dies würde dem Eurokurs ermöglichen, auf 1,10 bis 1,20 Franken zu steigen.

2) Parität
Es gibt einen kleinen Post-Corona-Aufschwung. Danach geht es unmittelbar in die Stagnation. Geld aus der EZB-Notenpresse ist nicht länger in der Lage das Wachstum anzukurbeln. Die hohen Schuldenstände in Südeuropa bremsen. Der Euro-Franken-Kurs fällt auf eins.

Es muss immer mehr Geld aus dem Norden in den Süden geleitet werden. Vergleichbar ist das mit Deutschland nach der Wiedervereinigung. Transferzahlungen hielten das Wachstum 15 Jahre niedrig. Die innerdeutschen Transfers enden nun, der Solidaritätszuschlag wird abgeschafft.

Dafür geht es jetzt auf der Ebene des Euro-Währungsgebietes weiter. Deutschland, Österreich und die Niederlande müssen deutlich mehr Geld in den EU-Haushalt einschießen. Dieses wird dann über Brüssel nach Griechenland, Italien, Spanien und Portugal weitergeleitet.