Bis der Eurokurs bei 0,88 CHF ist
Das Blog schweizer-franken.eu ist für jeden geschrieben, der sich für den Wechselkurs des Euro zum Schweizer Franken interessiert. Wollen Sie wissen, was der Kurs als Nächstes macht, sind sie hier richtig.
Mein Name ist Kris und ich begann den Blog zu schreiben , als es für 1 Euro 1,45 Franken gab. Das war vor 14 Jahren.
Mir war nicht bekannt, dass Banken so viele Franken-Fremdwährungskredite in Österreich und anderen EU-Ländern vergeben hatten.
Ich erinnerte mich an ein Wechselkurs-Diagramm aus meiner Studienzeit. Unser Volkswirtschaftsprofessor hatte bei der Deutschen Bundesbank gearbeitet. Er zeigte uns die langfristige Aufwertung der Deutschen Mark zum US-Dollar.
Seine Begründung war ungewöhnlich simpel:
Deutschland hatte über Jahrzehnte eine niedrigere Inflation als die USA. Deswegen wurde die D-Mark stets stärker. Ich musste mir nur die Inflationsraten der Schweiz und der Eurozone in den 00er-Jahren besorgen, und schlussfolgerte:
Die Talfahrt des Euro beginnt gerade erst bei 1,45 CHF. Wenig später fing die Gemeinschaftswährung wegen den Schuldenkrisen in zahlreichen Euroländern an zu bröckeln.
Inzwischen ist der Eurokurs unter 1,00 CHF. Im Tief sank er Ende Dezember 2023 auf 0,9250 CHF.
Ich schreibe diesen Blog, bis der Euro auf 0,88 CHF sinkt. Leider ist es mir nicht möglich, Fragen zu beantworten oder zu beraten (auch nicht gegen Bezahlung). Zu viel Zeit vor dem Computer oder Smartphone macht die Wenigsten glücklich.
Mein Tipp: Legen Sie sich ein paar Schweizer Franken auf die Seite. Der ist in der langen Sicht wertstabil. Keine schlechte Idee ist, einen ETF auf den Schweizer Aktienindex (SMI) zu kaufen oder mit monatlichen Einzahlungen zu besparen.
Die Fondsanteile (Nettoinventarwerte, NAV) müssen dann natürlich in CHF sein, nicht in Euro.
Wussten Sie, dass der frühere Deutsche Bundesbankchef und Kanzlerin-Merkel-Berater Jens Weidmann zur Geldanlage nur zwei ETF's hat: Einen auf den deutschen Aktienmarkt und einen auf den breit gestreuten MSCI World.
Im MSCI World sind 3.000 Unternehmen aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern.
Dominierendes Thema
Seit einiger Zeit sind die Analysen und Prognosen auf schweizer-franken.eu für die EUR/CHF-Entwicklung ohne Wirtschaftsdaten. Meine Heimat sind Charttechnik und Price Action.
Nach viel Lesen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass fast alle Nachrichten zur Wirtschaftslage und Konjunktur es nicht wert sind, verfolgt zu werden.
Für den Euro-Franken-Kurs gibt es nur zwei fundamentale Themen, die es zu beachten gilt:
- Das erste ist permanent. Es ist die konstant tiefere Inflation der Schweiz gegenüber den Euroländern.
- Das zweite Thema wechselt etwa alle zehn bis 15 Jahre. 2009 bis 2023 war es das Gelddrucken der Notenbanken, also das so genannte Quantitative Easing (QE).
Welches Thema es aktuell ist, weiß ich nicht. Es gibt allerdings Anhaltspunkte:
Europa ist mit dem Ziel, CO2-neutral zu werden, spannend. In was für einem hohen Tempo Deutschland, aber auch viele andere europäische Länder ihre Volkswirtschaften nach zwei Jahrhunderten mit Öl und Gas auf Wasserstoff umstellen, beeindruckt.
Das gilt umso mehr, als die Schwellenländer bereits den Anschluss verloren haben. Im Falle von China wage ich keine Einschätzung abzugeben.
Europas neue Innovationskraft ist gut für den Euro. Nach ihrem schwachen Auftreten im letzten Jahrzehnt und den ganzen Streitigkeiten wegen den Staatsschuldenkrisen sind die Europäer dabei, ihre Stärken auszuspielen.
Es ist so wie beim Tennis: Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer haben 66 Grand Slam Titel. Das wurde möglich, weil sie Jahrzehntelang in einen gesunden Wettbewerb untereinander traten und sich die landestypischen Trainingsmethoden stets verbesserten.
In Spanien achtet man auf das eine mehr (Beinarbeit) in der Schweiz steht die Technik im Vordergrund. Aus Serbien kommt viel Neues und Innovatives. Nicht nur von Novak Djokovic. Bereits Monica Seles sorgte mit ihrer beidhändigen Vorhand für Furore.
Der harte, aber faire, Wettbewerb kombiniert mit landestypischer Innovationskraft und kultureller Pluralität ist ein extrem erfolgreicher Mix:
Er ist Europas Kernkompetenz, die bewundert wird und nicht imitierbar ist, weder von den USA, noch von China, Japan oder Indien.
EUR/CHF-Ausblick
Wenn es die Europäer richtig anstellen, wird wegen der Wasserstoff und Klima-Innovationswelle niemand mehr über hohe Schulden sprechen wollen.
Die Folge: Der Euro sinkt zum Schweizer Franken nicht so stark wie zwischen 2007 und 2023, als er von 1,68 auf 0,93 (-45%) gefallen war.
Die Inflation in der Schweiz wird allerdings tiefer bleiben als in den Euroländern und jährlich im Mittel 1-2% vom Eurokurs abschleifen.